Ich lese. Seit ich denken kann.
In der Bibliothek meines Vaters fanden sich Gedichte, Reisebeschreibungen, Lexika (ja, so etwas gab es früher noch) Romane und ein paar Kinderbücher in Sütterlin. Anfangs buchstabierte ich mich noch mühsam durch Professors Zwillinge, die Trotzkopf-Bände brachte ich bereits wesentlich schneller hinter mich.
Bücher aller Art habe ich regelrecht aufgesaugt und meinem Lesehunger begegneten die Verwandten mit Kinderklassikern wie Pipi Langstrumpf, Pu der Bär und Kästners Doppeltem Lottchen.
Diverse Urlaubsreisen verbrachte ich als Teenager mit der Nase im Buch. Wie die Städte in Frankreich und Spanien hießen, die wir besuchten, weiß ich bis heute nicht, wohl aber, welche Bücher ich zu der Zeit las.
Längst habe ich eine eigene umfangreiche Bibliothek, die jeden Umzugshelfer an meinem Verstand zweifeln lässt. Es tut mir leid, ich kann nicht anders.
Das Paradies habe ich mir immer als eine Art Bibliothek vorgestellt.
Jorge Luis Borges
Mit dem Lesen ging das Schreiben einher. Unzählige Kladden, Kalender, Schreibhefte und lose Blätter habe ich im Laufe der Zeit gefüllt.
Gegen Ende der Schulzeit besuchte ich eine Schreibwerkstatt für Schüler, der ich später, als ich schon Germanistik studierte, über Jahre als Teamleiterin treu blieb. Seitdem hat mich auch das Schreiben nicht mehr losgelassen.
Zum Beruf wurde es allerdings erst viel später. Nach jahrelangem Studium der Germanistik und Geschichtswissenschaft verirrte ich mich mehr als ein Jahrzehnt in der freien Wirtschaft, bevor ich 2008 eher zufällig zum Schreiben zurückfand.
Seitdem schreibe ich wie ich lese. Gerne, viel, täglich und vielfältig, was die Themen angeht. Wissbegierig bin ich von Natur aus. Die gründliche Recherche habe ich während des Studiums gelernt und diese Fertigkeit hilft mir heute immens bei der Arbeit als Autorin.